Harald Hanelt

Heilpraktiker- und Autorenblog

Die alte Frau am Straßenrand

Image by Gerd Altmann from Pixabay

Diese Geschichte ist ein beeindruckendes Beispiel für die Kraft der eigenen Intuition, der eigenen inneren Stimme.

Außerdem beantwortet sie endlich die Frage wo der Name „Optima Casa“ herkommt.

Ich war unterwegs zu einem Vastu Seminar, welches im Elbsandsteingebirge kurz vor der tschechischen Grenze statt fand. Mein Navigationssystem leitete mich durch die Außenbezirke von Dresden, wo gerade ein großes Gewerbegebiet am Entstehen war. Die Parzellen waren noch nicht oder nur teilweise bebaut. Die Straße war doppelspurig, Ampelanlagen vormontiert, jedoch nicht in Betrieb. Es war dunkel, Winter, Minusgrade.

Im vorbei fahren sah ich eine alte Frau am Straßenrand stehen, alleine auf weiter Flur, gebeugt, auf einen Stock gestützt. Selbst etwas übermüdet von der Fahrt, es war Abend und der Weg lang, fuhr ich an der Szenerie vorbei.

Ein paar Kilometer und Minuten weiter, meldete sich mit Vehemenz meine innere Stimme und gab mir mit präziser Klarheit und Deutlichkeit den Befehl: „Dreh sofort um, da stimmt was nicht!“ Zu der Zeit war ich mit der Arbeit mit meiner Intuition schon recht gut vertraut, jedoch konnte ich Botschaften solcher Präzision an einer Hand abzählen.

Hellwach und in Alarmzustand versetzt, kehrte ich um, parkte neben der Frau auf dem unbenutzten, einsamen Gehweg und dann ergab sich in etwa dieser Dialog:

Guten Abend. Was machen Sie denn hier? – Ich warte auf den Bus. – Oh, wie lange stehen Sie denn schon hier? – Zwei Stunden. Und ich bin hingefallen. – Hier hält heute kein Bus mehr. Darf ich Sie nach Hause fahren? – Gerne. – Wo wohnen Sie denn? – Ähm!? – Haben Sie einen Ausweis dabei? – Ja, hier. – ….

Demenz! Interessanterweise hatte ich mich gerade kurz davor mit diesem Krankheitsbild beschäftigt. Kurzzeitgedächtnis nicht besonders, Langzeitgedächtnis hervorragend.

So half ich der Frau auf meinen Beifahrersitz und gab die Adresse in mein Navi ein. An ihrem Geburtsdatum konnte ich ablesen, dass sie den letzten Krieg mit erlebt haben musste. So fragte ich sie nach den verheerenden Bombenangriffen auf Dresden im Februar 1945. Und so füllte sie die halbe Stunde Fahrt zu ihrem zuhause mit einem lückenlosen Vortrag über ihre Erinnerungen dazu.

Doch noch nicht genug der Synchronizitäten. Als ich am Haus vorfuhr, wollte eine Polizeistreife gerade los fahren. Die Tochter der alten Frau hatte die Behörden alarmiert und eine Fahndung aufgegeben.

Ich kann bis heute nur ahnen, welcher Schmerz und welche Arbeit hier bei allen Beteiligten abgewendet wurde. Die ganze Begebenheit ist mir nachhaltig in Erinnerung als Mahnung meiner Intuition zu vertrauen.

Ich war auf dem Weg zu einem Seminar, das mich lehren sollte, wie ein optimales Haus gebaut wird. Just an der Stelle an der Umkehrbefehl laut wurde, gab es die zweite Botschaft: „Dein Haus ist bereits gebaut!“

Zutiefst beeindruckt fuhr ich in Dankbarkeit meinem Ziel entgegen, und „Optima Casa“ war geboren.